Landesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen in Rheinland-Pfalz e.V.

„Chronisch psychisch krank – Chronisch schlecht versorgt?“ Was hat die Psychiatriereform für chronisch Kranke gebracht?

Regionaltreffen am 17.10.2009 in der Rheinhessenfachklinik Alzey

Mit  In-Kraft-Treten des Landesgesetzes für psychisch kranke Personen im Jahr 1996 hat sich die Versorgungsstruktur grundlegend gewandelt – große psychiatrische Einrichtungen wurden schrittweise verkleinert und zahlreiche differenzierte Hilfsangebote geschaffen.

Dennoch scheint es eine Personengruppe zu geben, denen die Gemeindepsychiatrie nicht adäquat begegnen kann: Drehtürpatienten, sog. Systemsprenger und Menschen mit krankheitsbedingtem „Herausforderndem Verhalten“ geraten leicht in Obdachlosigkeit und Verwahrlosung, weil es oft in der eigenen Gemeinde für sie  keine angemessenen Hilfsangebote gibt.

Mit Veranstaltungen wie dieser wollen Angehörige von psychisch kranken Menschen mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen, um auf Missstände aufmerksam zu machen und  Lösungen zu finden.

Prof. Dr. Hartmut Berger, Riedstadt, bestätigt in seinem Einführungsreferat, dass es trotz einer deutlichen Ausweitung der Angebote für diese relativ kleine Gruppe von Menschen mit chronischen, meist schweren Erkrankungen eine Versorgungslücke gibt und diese Menschen mit dem eigentlich begrüßenswerten Haltungswechsel (hin zu mehr Selbstverantwortung) schlicht  überfordert seien. Für sie gelte es, so Prof. Dr. Bergers Appell an alle Beteiligten, die Behandlungsqualität und die Möglichkeiten zur Teilhabe zu verbessern.

Von ihren ganz persönlichen Erfahrungen und ihrem langwierigen und aufreibenden Kampf um eine angemessene Versorgung ihrer schwerkranken Familienmitglieder berichteten anschließend Mitglieder des Landesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker – und von den (Teil-) Erfolgen, die anderen Familien Mut machen können, in ihrem Ringen nicht nachzulassen.

Die größten Probleme, denen sich Familien mit chronisch kranken Mitgliedern gegenübersehen, wurden danach in einer Podiumsdiskussion an die Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Institutionen herangetragen. Die lebhafte Diskussion stand unter der fachkundigen und engagierten Leitung von Frau Dr. Daniela Engelhardt vom Südwestrundfunk.   

Für mehr Informationen können Sie das Referat von Prof. Berger sowie das ausführliche Protokoll der Veranstaltung herunterladen.

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Downloads:

Referat Prof. Hartmut Berger

Protokoll der Veranstaltung

Einladung zur Veranstaltung

veröffentlicht am 3. November 2009 unter Regionaltreffen.